Formation and function of the Drosophila learning and memory centre
- To ensure survival it is essential that animals adjust their behaviour based on previous
experience. Learning and memory are therefore fundamental to ensure proper responses to
external stimuli. The mushroom body (MB) of Drosophila melanogaster is considered the
centre of learning and memory and plays a crucial role in associative learning. In this thesis I
analysed different aspects of the formation and function of the MB using genetic manipulations
to provide a better understanding of the MB and its connectome.
I established a new labelling protocol that improves labelling quality. The consequential
enhancement in contrast of immunohistochemical signals enables to overcome previously
observed limitations in quantification.
Furthermore, I aimed to generate an artificial olfactory associative memory in the absence of
olfactory stimulation. For this approach a new setup and more quantification tools were
established in collaboration with colleagues to enable artificial conditioning using optogenetics
and subsequent data analysis. The approach failed to induce significant changes in behaviour.
To further investigate the dopaminergic signalling within the MB I characterised newly
developed optogenetic dopamine receptors in the adult central nervous system. I confirmed
their correct subcellular localisation and successful in vivo activation. This enables to use them
for further optogenetic approaches in the future. Furthermore, I demonstrated that mushroom
body output neurons do express dopamine receptors endogenously and that their expression
levels vary between individual mushroom body output neurons.
I analysed the role of Tsunagi and Meltrin on MB development. Both proteins were found to be
essential during axonal development of MB neurons. Tsunagi regulates axon guidance of α/β
neurons and might also be required for their bifurcation. I demonstrated that Meltrin is required
non-cell-autonomously in the MB for the development of α/β neurons by regulating bifurcation
and/or stabilisation of axons.
I successfully characterised the localisation of Spinophilin in the adult central nervous system.
It was highly enriched in the lamina and the calyx region of the adult brain. The results of
knockdown, overexpression and colocalization experiments strongly imply that Spn is located
postsynaptically to a large extend. Furthermore, I confirmed that the loss of Spn causes
locomotion defects resulting in impaired negative gravitaxis behaviour. Distinct locomotive
impairments were observed for Spn mutants compared to a pan-neuronal knockdown of Spn
suggesting compensatory mechanisms in case of protein knockdown.
- Um ihr Überleben zu sichern, müssen Tiere ihr Verhalten basierend auf früheren Erfahrungen
anpassen. Daher sind Lernen und Gedächtnis essenziell, um eine angemessene Reaktion auf
äußere Reize zu ermöglichen. Der Pilzkörper (Mushroom body, MB) der Fruchtfliege Drosophila
melanogaster gilt als das Zentrum des Lernens und des Gedächtnisses und spielt eine
entscheidende Rolle bei assoziativen Lernprozessen. In dieser Arbeit habe ich mit Hilfe genetischer
Manipulationen verschiedene Aspekte der Ausbildung und Funktion des MBs untersucht, um ein
besseres Verständnis dieses Neuropils und seines Konnektoms zu erlangen.
Ich etablierte ein neues Färbeprotokoll, welches die Qualität der Färbung verbessert. Der daraus
resultierende erhöhte Kontrast immunhistochemischer Signale ermöglicht es, zuvor bei Quantifizierungen aufgetretene Limitationen zu überwinden.
Des Weiteren war die Erzeugung eines künstlichen olfaktorischen assoziativen Gedächtnisses in
Abwesenheit olfaktorischer Reize mein Ziel. Für diesen Ansatz entwickelte ich in Zusammenarbeit
mit Kollegen einen neuen Versuchsaufbau und zusätzliche Quantifizierungsmethoden, um eine
künstliche Konditionierung mittels Optogenetik und die anschließende Datenanalyse zu
ermöglichen. Der Versuchsansatz führte zu keiner signifikanten Verhaltensänderung.
Zur weiteren Untersuchung der dopaminergen Signalübertragung im MB charakterisierte ich die
neu entwickelten optogenetischen Dopaminrezeptoren im adulten zentralen Nervensystem. Ich
bestätigte ihre korrekte subzelluläre Lokalisierung und erfolgreiche in vivo Aktivierung. Das
ermöglicht ihre Nutzung für weitere optogenetische Ansätze in der Zukunft. Darüber hinaus konnte
ich zeigen, dass pilzkörperextrinsische Neurone (mushroom body output neurons)
Dopaminrezeptoren endogen exprimieren und dass sich die Expressionsstärke zwischen
einzelnen pilzkörperextrinsischen Neuronen unterscheidet.
Ich untersuchte die Rolle von Tsunagi und Meltrin bei der Entwicklung des Pilzkörpers. Es wurde
festgestellt, dass beide Proteine für die axonale Entwicklung der MB-Neurone wichtig sind. Tsunagi
reguliert die axonale Wegfindung der α/β-Neurone und könnte zudem für ihre Bifurkation notwendig
sein. Ich konnte zeigen, dass Meltrin im MB nicht zellautonom für die Entwicklung der α/β-Neurone
benötigt wird, indem es die Verzweigung und/oder die Stabilisierung der Axone reguliert.
Die Lokalisierung von Spinophilin (Spn) im zentralen Nervensystem der adulten Fliege konnte ich
erfolgreich charakterisieren. Es war in der Lamina- und der Kelchregion des adulten Gehirns stark
angereichert. Die Ergebnisse von Knock-down-, Überexpressions- und Kolokalisations-Experimenten deuten stark darauf hin, dass Spn in beiden Hirnregionen zu einem großen Teil
postsynaptisch lokalisiert ist. Des Weiteren konnte ich bestätigen, dass das Fehlen von Spn die
Fortbewegung beeinträchtigt, was sich in einem gestörten negativen Gravitaxisverhalten äußert.
Für die Spn-Mutanten und den pan-neuronalen Knock-down wurden unterschiedliche Defekte in
der Fortbewegung beobachtet, was auf kompensatorische Mechanismen im Falle des Protein-Knock-downs hindeutet