Die (Ohn-)Macht der institutionellen Unternehmung

  • Die Gesellschaft befindet sich im kontinuierlichen Wandel. Dennoch fehlt bisher ein tiefergehendes Verständnis darüber, wie dieser entsteht. Als Erklärungsansatz führen Neoinstitutionalist*innen vor diesem Hintergrund das Konzept des institutionellen Unternehmer*innentums an. Die Forschungen hierzu unterteilen sich zum einen in eine akteur*innenzentrierte Perspektive, welche die Bestrebungen einzelner Akteur*innen fokussiert, und zum anderen in eine prozesszentrierte Sichtweise, welche Wandel als kollektiven Prozess inkrementeller Veränderungen durch viele Akteur*innen betrachtet. Durch die überwiegend isolierte Betrachtung beider Forschungsströmungen bleibt die Frage nach der (Ohn-)Macht einzelner institutioneller Unternehmer*innen, diesen Wandel zu beeinflussen jedoch unbeantwortet. Um beide Perspektiven miteinander zu kombinieren, wurde die Einführung einer auf künstlicher Intelligenz basierenden Wissensmanagementlösung in das organisationale Feld des technischen Kundenservices über einen Beobachtungszeitraum von über 30 Jahren rekonstruiert und mithilfe einer temporal-bracketing-Strategie in Phasen relativer Kontinuität unterteilt. Innerhalb dieser Phasen konnten durch teilnehmende Beobachtungen, semi-strukturierte Interviews und die Analyse von Sekundärdaten sowohl prozess- als auch akteur*innenzentrierte Einflüsse auf den Wandel identifiziert und kontextualisiert werden. Aus einer akteur*innenzentrierten Sichtweise konnten so insgesamt fünf Freiheitsgrade institutionellen Unternehmer*innentums abgeleitet werden. Aus der prozess-zentrierten Perspektive konnte zudem die Koexistenz von Diffusions- und Übersetzungsprozessen bei der Ausbreitung der Institution im organisationalen Feld nachgewiesen und aufgezeigt werden, dass das Verhältnis beider Ausbreitungsprozesse zueinander die Geschwindigkeit der Ausbreitung beeinflussen kann. Abschließend entwickelt die vorliegende Arbeit einen konzeptionellen Rahmen zur Beurteilung der (Ohn-)Macht institutionellen Unternehmer*innentums in Form eines Wechselspiels von Anpassung an das organisationale Feld und Gestaltung dieses Feldes durch institutionelle Unternehmer*innen und führt so beide Forschungsströmungen zusammen.
Metadaten
Author:Jannik Westram
URN:urn:nbn:de:hbz:386-kluedo-82863
DOI:https://doi.org/10.26204/KLUEDO/8286
Subtitle (German):Eine prozess- und akteur*innenzentrierte Perspektive auf die Einführung einer auf künstlicher Intelligenz basierenden Wissensmanagementlösung
Advisor:Gordon Müller-Seitz
Document Type:Doctoral Thesis
Cumulative document:No
Language of publication:German
Date of Publication (online):2024/06/20
Year of first Publication:2024
Publishing Institution:Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
Granting Institution:Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
Acceptance Date of the Thesis:2024/06/13
Date of the Publication (Server):2024/06/21
Page Number:213, LXXVIII
Faculties / Organisational entities:Kaiserslautern - Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
DDC-Cassification:3 Sozialwissenschaften / 330 Wirtschaft
Licence (German):Creative Commons 4.0 - Namensnennung (CC BY 4.0)