Kleine Wälder, große Wirkung? Möglichkeiten und Grenzen von Mikrowäldern für eine nachhaltige Stadtentwicklung
- Einen möglichen Lösungsansatz zum Erreichen einer nachhaltigen Stadtentwicklung der beispielsweise von supranationalen Organisatio-nen wie der Europäischen Union oder den Vereinten Nationen verfolgt wird, stellt die Entwicklung städtischer Grünflächen und grüner Infrastrukturen dar. Wissenschaftliche Erkenntnisse konstatieren zunehmend deren Potenzial zum Erreichen einer nachhalti-gen Entwicklung von Städten. Gleichzeitig herrscht in Städten eine große Flächenkon-kurrenz: Zur Erfüllung der städtischen Funktionen werden Flächen und Infrastrukturen für Wohnen, Wirtschaftsaktivitäten, Mobilität und kritische Versorgung benötigt. Oft geht dies mit einer starken Versiegelung und Fragmentierung von bestehenden Flächen ein-her - so bleiben für neue Grünflächen oftmals nur kleine Bereiche, die genutzt werden können. Eine Methode zur Entwicklung von urbanen Grünflächen, die auch im europäi-schen Raum zunehmend an Popularität gewinnt, ist die Miyawaki-Methode. Sie ver-spricht verhältnismäßig kleine Flächen nutzen zu können, um sogenannte Mikrowälder, auch Tiny Forests genannt, entstehen zu lassen. Ursprünglich wurde die Methode von dem japanischen Botaniker und Pflanzenökologen Akira Miyawaki zur ökologischen Wiederaufforstung von Waldflächen durch die gezielte Nutzung natürlicher Prozesse entwickelt. Basierend auf dem Ansatz der potenziellen natürlichen Vegetation werden unterschiedliche Schritte der Analyse, Bodenbearbeitung und Pflanzung durchgeführt, um ein schnelles Wachstum zu fördern. So soll ein kleiner Wald entstehen der laut Miyawaki nicht 100 bis 200 Jahre, sondern lediglich 20 bis 30 Jahre benötigt, um sich zu einem selbsterhaltenden Ökosystem mit vielfältigen Leistungen zu entwickeln. Internationale Forschungsbeiträge deuten auf die Potenziale dieser Mikrowälder hin, wobei es an einer formellen Übersicht mangelt. Auch lässt der konkrete Bezug auf eine nachhaltige Stadtentwicklung Raum für weitere Untersuchungen. Im Zuge dieser Arbeit soll daher im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche der aktuelle For-schungsstand in Hinblick auf die Möglichkeiten und Grenzen von Mikrowäldern nach der Miyawaki-Methode in Bezug auf die Dimensionen einer nachhaltigen Stadtentwick-lung und den damit verbundenen Handlungsfeldern ermittelt werden. Darauf aufbauend sollen eine Forschungsagenda sowie mögliche Handlungsempfehlungen formuliert werden.
Author: | Denise Brodowski |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:386-kluedo-82917 |
Advisor: | Ralf Isenmann, Michael von Hauff |
Document Type: | Master's Thesis |
Language of publication: | German |
Date of Publication (online): | 2024/06/23 |
Year of first Publication: | 2024 |
Publishing Institution: | Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau |
Granting Institution: | Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau |
Date of the Publication (Server): | 2024/06/24 |
Tag: | Mikrowald; Nachhaltige Stadtentwicklung; Systematische Literaturrecherche; Tiny Forest |
Page Number: | III, 77, XVIII |
Faculties / Organisational entities: | Distance and Independent Studies Center (DISC) |
DDC-Cassification: | 3 Sozialwissenschaften / 333.7 Natürliche Ressourcen, Energie und Umwelt |
Collections: | Herausragende Masterarbeiten am DISC |
Licence (German): | Creative Commons 4.0 - Namensnennung, nicht kommerziell, keine Bearbeitung (CC BY-NC-ND 4.0) |