Die außergerichtlichen Streitbeilegungsinstrumente von Amazon und eBay - Lassen sich diese für den Vertrieb eines mittelständischen Unternehmens nutzbar machen?
- Unternehmen setzen vermehrt auf internes Online-Beschwerdemanagement, um gerichtlichen Auseinandersetzungen vorzubeugen. Auf diese Weise werden Beschwerden anhand standardisierter Entscheidungsmechanismen vollständig online bearbeitet. Bei diesen Entscheidungen wird nicht primär auf die traditionelle Gesetzgebung zurückgegriffen, sondern es erfolgt eine grundlegende Evaluierung durch die Mitarbeiter auf Basis von subjektiven Einschätzungen oder Meinungen, die individuelle Bewertungen und Werthaltungen widerspiegeln, also auf so genannten Werturteilen.
Hinzu kommt allem Anschein nach eine Verlagerung von den herkömmlichen Gerichten hin zu alternativen Streitbeilegungsmethoden (ADR = Alternative Dispute Resolution). Rechtssoziologen haben schon früh bezweifelt, dass es richtig sei, den Weg zu den Gerichten zu erleichtern. Würde es da nicht näher liegen, nicht mehr automatisch auf Gerichtsverfahren zur Lösung von Konflikten zu setzen, sondern eher auf informelle oder alternative Formen der Konfliktlösung zuzugreifen? Und so nimmt tatsächlich die Zahl der Gerichtsverfahren seit dem Jahr 2000 kontinuierlich ab.
Die Online-Streitbeilegungsverfahren der Handelsplattformen eBay und Amazon haben sich bereits fest etabliert. Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, ob sich die außergerichtlichen Streitbeilegungsinstrumente von Amazon und eBay für den Vertrieb eines mittelständischen Unternehmens nutzbar machen lassen.