Effekte von englischer Sprachimmersion in der Kindertagesstätte auf die sprachliche und kognitive Entwicklung bei 2- bis 6-jährigen Kindern: Eine Längsschnittstudie

  • In einer dreijährigen Längsschnittstudie wurde der Einfluss eines immersiven englischen Sprachangebots in der Kindertagesstätte auf die Entwicklung der englischen und deutschen Sprache bei 2- bis 6-jährigen Kindern untersucht. Darüber hinaus wurde geprüft, ob der bei bilingualen Personen nachgewiesene Vorteil in den exekutiven Kontrollfunktionen gegenüber monolingualen Personen auch bei Sprachimmersion repliziert werden kann und ob sich ein Vorteil in der phonologischen Bewusstheit durch Sprachimmersion ergibt. Dem Prinzip „Eine Person - eine Sprache“ folgend kommunizierte eine Erzieherin in der Immersionsgruppe ausschließlich in englischer Sprache mit den Kindern, während die anderen Erzieherinnen weiterhin deutsch sprachen. In der hinsichtlich Alter, Geschlecht und SES parallelisierten Kontrollgruppe fand einmal wöchentlich ein kindgerechter Englischunterricht statt. Einmal jährlich wurden verschiedene Tests zur Erfassung des sprachlichen Entwicklungsstands (Deutsch und Englisch; Sprachrezeption und Sprachproduktion), der exekutiven Kontrollfunktionen (inhibitorische Kontrolle: Day-Night-Task, Dimensional Change Card Sort Task, Fish-Flanker-Task) sowie ein Test zur Erfassung der phonologischen Bewusstheit durchgeführt. Die Kinder aus der Immersionsgruppe erreichten eine bessere englische rezeptive Sprachkompetenz als die Kinder der Kontrollgruppe. Es waren keine negativen Auswirkungen der englischen Sprachimmersion auf den Erwerb der deutschen Muttersprache nachweisbar. Die vergleichbaren Leistungen der Kinder in der Immersions- und Kontrollgruppe in den drei Aufgaben zur Erfassung der inhibitorischen Kontrolle und dem Test zur Erfassung der phonologischen Bewusstheit weisen darauf hin, dass keine positiven Effekte durch Sprachimmersion auf die Entwicklung der phonologischen Bewusstheit und der inhibitorischen Kontrolle erzielt werden konnten. Mögliche Ursachen für das Ausbleiben eines Vorteils durch Sprachimmersion im Bereich der exekutiven Kontrollfunktionen und der phonologischen Bewusstheit werden diskutiert.

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Metadaten
Verfasser*innenangaben:Kirstin Bergström
URN:urn:nbn:de:hbz:386-kluedo-36190
Betreuer*in:Thomas Lachmann
Dokumentart:Dissertation
Sprache der Veröffentlichung:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):02.10.2013
Jahr der Erstveröffentlichung:2013
Veröffentlichende Institution:Technische Universität Kaiserslautern
Titel verleihende Institution:Technische Universität Kaiserslautern
Datum der Annahme der Abschlussarbeit:17.09.2013
Datum der Publikation (Server):04.10.2013
Freies Schlagwort / Tag:Exekutive Funktionen; Fremdspracherwerb; Immersion; Sprachentwicklung; Zweitspracherwerb
Seitenzahl:XI, 228 S.
Fachbereiche / Organisatorische Einheiten:Kaiserslautern - Fachbereich Sozialwissenschaften
DDC-Sachgruppen:1 Philosophie und Psychologie / 150 Psychologie
Lizenz (Deutsch):Standard gemäß KLUEDO-Leitlinien vom 10.09.2012