Automatisierte und individualisierte Mobilitätsdienstleistungen - Anforderungen und Umweltwirkungen

  • Durch die Digitalisierung und Prozessautomatisierung sowie die Sharing Economy, positionieren sich zunehmend neue Mobilitätsdienstleistungen im Verkehrssektor. Mit der zusätzlichen Automatisierung der Fahrzeuge, werden sich diese Dienstleistungen zu Robotaxen und Roboshuttles weiterentwickeln. Die Angebote ordnen sich zwischen dem heutigen öffentlichen Verkehr und dem Individualverkehr ein und nutzen die technischen Möglichkeiten, um ein auf die Bedürfnisse der Fahrgäste zugeschnittenes, flexibel nutzbares Angebot zu erstellen. Welche verkehrlichen und ökologischen Auswirkungen eine Einführung solcher Angebote hat, ist bis dato noch nicht bekannt oder kann allenfalls auf Grundlage von bestehenden Simulationsstudien abgeleitet werden. Das Ziel der Dissertation ist es, die Nutzungsintention und die Anforderungen an die Angebotsparameter in der Bevölkerung zu erheben und die potenzielle Nutzung sowie deren Wirkungen auf das Verkehrssystem und die Umwelt abzuschätzen. In einem ersten Arbeitsschritt wurde zunächst der Entwicklungsrahmen der Fahrzeugautomatisierung und der Mobilitätsangebote definiert. Eine wichtige Grundlage sind dafür die Systemgrenzen für den heutigen und künftigen Einsatz automatisierter Fahrzeuge. Diese wurden durch eine Analyse der auf dem Markt verfügbaren Fahrzeuge und mit Hilfe gemachter Erfahrungen aus dem Testbetrieb ermittelt. Eine Marktstudie und eine Leitbildanalyse dienten zudem zur Definition möglicher Pfade und Szenarien zur Weiterentwicklung des automatisierten Fahrens und der Mobilitätsangebote. Um die Akzeptanz des automatisierten Fahrens erheben zu können, wurde eine Faktorenanalyse mit einer nachgelagerten Clusteranalyse auf Grundlage quantitativer, empirischer Daten durchgeführt. Es wurden die beiden psychologischen Konstrukte der Befürchtungen und wahrgenommenen Wirkungen identifiziert, welche die Nutzungsintention direkt beeinflussen. Auf Grundlage dieser latenten Variablen wurden die befragten Personen in fünf Personengruppen eingeteilt. Diese sind besorgte Pessimisten, unbesorgte Pessimisten, Unentschlossene, besorgte Optimisten und unbesorgte Optimisten. Eine Analyse zeigt, dass die Nutzungsintention selbstfahrender Elektroshuttles in verschiedenen Szenarien von der Gruppe der besorgten Pessimisten bis zur Gruppe der unbesorgten Optimisten ansteigt. Da die Mobilitätsangebote per Definition auf die Bedürfnisse der Nutzer und Nutzerinnen zugeschnitten sind, wurden zusätzlich die Anforderungen an die Angebotsparameter erhoben. Grundlegend waren neben der quantitativen Empirie auch qualitative Daten zu möglichen Angebotskonzepten, welche von Teilnehmenden in gruppenspezifischen Workshops definiert wurden. Die Ergebnisse einer abschließend durchgeführten Beispieluntersuchung verdeutlichen, dass positive, ökologische Wirkungen durch die Angebote erzielt werden können. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Angebote mehrere Fahrtenwünsche bündeln und gezielt in den Erschließungslücken des öffentlichen Verkehrs eingesetzt werden.
  • Driven by digitalization and process automation as well as the sharing economy, new mobility services are increasingly emerging in the transport sector. Due to the additional automation of vehicles, these services will evolve into robotaxis and roboshuttles. The services are located between today's public transport and private transport and use the technical opportunities to create a flexible service that is tailored to the needs of the passengers. Which traffic and ecological effects an introduction of these services will have is still not known or can at least be estimated on the basis of existing simulation studies. The aim of the thesis was therefore to explore the intention of use and the requests on the service parameters in the population as well as to estimate the potential use and its effects on the transport system and the environment. In a first step, the development framework of vehicle automation and mobility services was defined. An important basis therefore are system limitations for the current and future use of automated vehicles. These were determined through an analysis of available vehicles on the market and with the help of experience gained from experimental operations. A market study and an analysis of guiding principles were also used to define possible paths and scenarios for the further development of automated driving and mobility services. In order to investigate the acceptance of automated driving, a factor analysis with a following cluster analysis was carried out on the basis of quantitative, empirical data. The two psychological constructs of fears and perceived effects were identified, which directly influence the intention of use. Based on these latent variables, the respondents were divided into five groups of persons. These are concerned pessimists, unconcerned pessimists, undecideds, concerned optimists and unconcerned optimists. An analysis reveals that the intention to use self-driving electric shuttles in different scenarios increases from the group of concerned pessimists to the group of unconcerned optimists. Since the mobility services by definition are tailored to the needs of the passengers, the requirements for the service parameters were also surveyed. In addition to quantitative empirical data, qualitative data on possible service concepts, which were defined by participants in group-specific workshops, were also fundamental. The results of a final sample examination make clear that positive, ecological effects can be achieved by the services. However, the requirements to be fulfilled are that the services combine multiple trip requests and are used in specific areas where the public transport system is not available.

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Metadaten
Author:Christoph Rentschler
URN:urn:nbn:de:hbz:386-kluedo-72231
DOI:https://doi.org/10.26204/KLUEDO/7223
Series (Serial Number):Grüne Reihe / Technische Universität Kaiserslautern, Fachgebiet Mobilität & Verkehr (76)
Advisor:Wilko Manz, Tobias Kuhnimhof
Document Type:Doctoral Thesis
Language of publication:German
Date of Publication (online):2023/03/27
Year of first Publication:2023
Publishing Institution:Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
Granting Institution:Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
Acceptance Date of the Thesis:2022/12/16
Date of the Publication (Server):2023/03/29
Tag:Individualisierte Mobilitätsdienstleistungen; Mobility as a Service; Mobility on Demand; Nutzungsbedürfnisse; Nutzungsintention; Selbstfahrende Elektroshuttle; Technologieakzeptanz; Umweltwirkungen
GND Keyword:Automatisiertes Fahren; Autonomes Fahren; Akzeptanz
Page Number:XX, 291
Faculties / Organisational entities:Kaiserslautern - Fachbereich Bauingenieurwesen
DDC-Cassification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau
Licence (German):Creative Commons 4.0 - Namensnennung, nicht kommerziell, keine Bearbeitung (CC BY-NC-ND 4.0)