Endogene Überwindung von Pfadabhängigkeiten in Organisationen
- Die vorliegende Arbeit widmet sich der Untersuchung endogener Pfadbrüche in der
organisationalen Pfadabhängigkeit, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf die
Einflüsse der Sinnstiftung, Sinngebung und der Handlungsfähigkeit innerhalb einer
Organisation gelegt wird. Am Beispiel einer Station eines Klinikums, die einen
Übergang von traditionell hierarchischen zu selbstorganisierten Arbeitsweisen
vollzieht, wird untersucht, inwiefern Handelnde innerhalb ihrer Organisationen
existierende Strukturen aktiv überwinden können. Die methodologische Basis dieser
Arbeit bildet ein qualitativer Ansatz, der halbstrukturierte Interviews,
teilnehmende Beobachtung sowie die Analyse von Sekundärdaten umfasst. Die
empirischen Befunde illustrieren, dass die Kombination aus Sinnstiftungs- und
Sinngebungsprozessen sowie die Übertragung von Handlungsfähigkeit kritische
Faktoren für die endogene Überwindung von Pfadabhängigkeiten darstellen. Diese
Arbeit bietet umfassende theoretische und praktische Implikationen. Sie erweitert
das Verständnis der Möglichkeiten, wie Organisationen Pfadabhängigkeiten
endogen überwinden können und betont die Bedeutung von aktiver Einflussnahme
durch Handelnde, kollaborativer Sinnstiftung und der Führungspraktiken im
Kontext des organisationalen Wandels. Zudem liefert sie praxisnahe Erkenntnisse
für das Management von Organisationen, insbesondere hinsichtlich der Förderung
von Reflexivität, der Stärkung der Handlungsfähigkeit der Mitarbeiter sowie der
Rolle von Führungskräften bei der Initiierung und Umsetzung der Überwindung
einer Pfadabhängigkeit.