Die gesundheitsorientierte Organisation im Gesundheits- und Sozialwesen – Ein beispielhaftes Handlungskonzept für die Transformation der Führungskultur

  • Erst durch die Corona Pandemie ist die Arbeits- und Gesundheitssituation der Mitarbeitenden im Gesundheits- und Sozialwesen verstärkt als eine belastete Branche in den Fokus der allgemeinen gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt. Diese Branche zeichnet sich teilweise durch prekäre Beschäftigungsverhältnisse aus und ist durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigung geprägt (vgl. Gregersen 2017, S.79). Durch die demographische Entwicklung in Bezug auf die Renteneintritte der „Baby Boomer“ wird sich die ohnehin schwierige Lage massiv verstärken. Auch die gesundheitliche Situation der Beschäftigten zeichnet sich mittlerweile als prekär aus. Im Jahr 2000 betrugen die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen 229 Tage pro 100 AOK-Mitglieder in dieser Branche. Bis in das Jahr 2020 hat sich dieser Wert mit 507,2 Fehltagen pro Jahr mehr als verdoppelt (vgl. Fehlzeitenreport 2021, S.643). Dies macht den Handlungsbedarf in Bezug auf die gesundheitliche Situation mehr als deutlich. Allerdings wird Gesundheit durch die Verantwortlichen oft nicht als betriebliches Thema wahrgenommen und erhält dementsprechend wenig Platz im alltäglichen Verhalten und Verstehen zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden (Ulich & Wülser 2018, S.133). Den Verantwortlichen in den Organisationen kommt aber für die Gestaltung gesundheitsorientierter Arbeitsbedingungen eine Schlüsselrolle in Bezug auf die Erhaltung und Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Beschäftigten zu. Diese Verantwortung kann nicht allein durch die Anschaffung ergonomischer Hilfsmittel und der Installation von Fitnesskursen wahrgenommen werden. Sie muss an den grundlegenden Strukturen und Zielen der Führung ansetzen, damit nachhaltige Veränderung und Verbesserung der gesundheitlichen Situation realisiert werden können. Zielsetzung dieser Arbeit ist die Entwicklung eines beispielhaften Handlungskonzeptes im Gesundheits- und Sozialwesen, mit welchem eine Transformation hin zu einer gesundheitsförderlichen Führungskultur und einer gesundheitsorientierten Organisation gelingen kann. Um Lösungen auf die eingangs beschriebener Ausgangslage aufzuzeigen, wird im Rahmen dieser wissenschaftlichen Arbeit folgende Forschungsfrage gestellt und bearbeitet: Welche Aspekte und Handlungsansätze unterstützen eine nachhaltige gesundheitsorientierte Transformation der Führungskultur im Gesundheits- und Sozialwesen? Diese Arbeit bildet eine erweiterte Perspektive zu den durch Sabine Gregersen (2017) gewonnen Erkenntnissen bezüglich des Führungsverhaltens und der Gesundheit der Mitarbeitenden im Gesundheits- und Sozialwesen, da insbesondere die Transformation der Führungskultur im Fokus der vorliegenden Arbeit steht.Das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte beispielhafte Handlungskonzept stellt hier-für einen Orientierungsrahmen dar, damit welchem der Wandel hin zu mehr Gesund-heitsorientierung nicht losgelöst von den aktuellen Belastungen und Stressoren erfolgt. Schlüsselelement des Konzeptes ist die persistierende Bearbeitung im Sinne der korrektiven und präventiven Maßnahmen und sich gleichzeitig im Sinne der Transformation prospektiv in die Zukunft auszurichten. Durch diese duale Vorgehensweise kann es gelingen, die Revitalisierung und langfristig die Remodellierung in den Organisationen zu realisieren. Nur durch diese duale Strategie kann eine Transformation der Führungskultur aus der Sicht der Autorin gelingen. Hierfür bildet, dass in dieser Arbeit entwickelte beispielhafte Handlungskonzept einen geeigneten Rahmen, an welchem sich die Organisationen individuell ausrichten können und sollen.

Download full text files

Export metadata

Additional Services

Search Google Scholar
Metadaten
Author:Yvonne Bender
URN:urn:nbn:de:hbz:386-kluedo-70703
Advisor:Frank Hager
Document Type:Master's Thesis
Language of publication:German
Date of Publication (online):2022/12/26
Year of first Publication:2022
Publishing Institution:Technische Universität Kaiserslautern
Granting Institution:Technische Universität Kaiserslautern
Date of the Publication (Server):2023/01/12
Page Number:VI, 78
Faculties / Organisational entities:Distance and Independent Studies Center (DISC)
DDC-Cassification:3 Sozialwissenschaften / 300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
Collections:Herausragende Masterarbeiten am DISC
Licence (German):Creative Commons 4.0 - Namensnennung, nicht kommerziell (CC BY-NC 4.0)