Optimierung der Kooperationsstrukturen im Beziehungsgefüge von Regionalplanung und LEADER-Aktivitäten im Hinblick auf eine koordinierte Regionalentwicklung

  • Ländliche Räume stehen vor der vielschichtigen Herausforderung, vom Wachstum der metropolitanen Räume nicht abgehängt zu werden. Die durch die EU geförderte Regionalisierung verschiebt Handlungserfordernisse zunehmend von der lokalen auf eine interkommunale sowie regionale Ebene. Zur Bewältigung der zentralen demografischen, sozialen und ökonomisch-strukturellen Aufgabenstellungen bedarf es der konsequenten und zielorientierten Bündelung aller regionalen Kräfte. In der Regionalentwicklung ist derweil jedoch festzustellen, dass sich zahlreiche regionale Initiativen etablieren, die in räumlicher und thematischer Überschneidung parallel zueinander Regionalentwicklung betreiben, ohne miteinander abgestimmt zu sein. Eine koordinierte Ausrichtung auf gemeinsame Ziele der Regionalentwicklung und mit Blick auf eine gesamtregionale Profilierung erfolgt nicht. Dies steht dem Anstreben nach einer koordinierten Regionalentwicklung kontraproduktiv entgegen. Ländliche Entwicklungsinitiativen wie insbesondere LEADER sind ihren ursprünglich landwirtschaftlich-stämmigen Kinderschuhen entwachsen. Ihre regionalen Entwicklungskonzepte, Projekte und Maßnahmen zeigen in weiten Teilen regionale Wirkungsweise. Weisen konkrete LEADER-Projekte Raumbedeutsamkeit auf, dann kann sich die für den Raum jeweils verantwortliche Regionalplanung auf raumordnungsrechtliche Kooperationslegitimationen berufen. Solche Kooperationen zwischen LEADER und Regionalplanung finden in der aktuellen Praxis der Regionalentwicklung jedoch nicht statt. Die daraus resultierenden ‚Parallelstrukturen der Regionalentwicklung’ stehen der Forderung nach einer Bündelung der regionalen Kräfte direkt entgegen. Mit Blick auf die Lösung der benannten demografischen, sozialen oder wirtschaftlichen Herausforderungen im ländlichen Raum ist eine abgestimmte koordinierte Regionalentwicklung jedoch unbedingt erforderlich. Nicht zuletzt kann durch optimierte Kooperationsstrukturen im regionalen Raum beispielsweise die Effizienz von generierten Fördermitteln wesentlich gesteigert werden. Nur durch die Effizienz der Fördermittel und der Entwicklungsstrategien wiederum können synergetische Prozesse initiiert werden und die ländlichen Räume als gemeinsamer Potenzialraum profitieren. Mit der Optimierung der organisatorischen Rahmenbedingungen zum Miteinander von Regionalplanung und ländlichen regionalen Entwicklungsprozessen (neben LEADER vor allem ILE) können strategische Allianzen der Regionalentwicklung gefördert werden. Bleiben diese wichtigen Weichenstellungen künftig weiterhin aus, könnten die ländlichen Räume zunehmend an Bedeutung verlieren. Nur durch die gebotene organisatorische und thematische Bündelung regionaler Initiativen und Ressourcen sind die Herausforderungen bestmöglich zu meistern und eine koordinierte Regionalentwicklung praktikabel.

Volltext Dateien herunterladen

Metadaten exportieren

Weitere Dienste

Suche bei Google Scholar
Metadaten
Verfasser*innenangaben:Sven Uhrhan
URN:urn:nbn:de:hbz:386-kluedo-29710
Betreuer*in:Willy Spannowsky, Gabi Troeger-Weiß
Dokumentart:Dissertation
Sprache der Veröffentlichung:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):08.04.2012
Jahr der Erstveröffentlichung:2012
Veröffentlichende Institution:Technische Universität Kaiserslautern
Titel verleihende Institution:Technische Universität Kaiserslautern
Datum der Annahme der Abschlussarbeit:26.03.2012
Datum der Publikation (Server):08.04.2012
Freies Schlagwort / Tag:Europäische Strukturpolitik; Kooperation; Koordinierte Regionalentwicklung; LEADER; Regionalentwicklung
Fachbereiche / Organisatorische Einheiten:Kaiserslautern - Fachbereich Raum- und Umweltplanung
DDC-Sachgruppen:3 Sozialwissenschaften / 340 Recht
7 Künste und Unterhaltung, Architektur, Raumplanung / 710 Landschaftsgestaltung, Raumplanung
Lizenz (Deutsch):Standard gemäß KLUEDO-Leitlinien vom 15.02.2012